Der Bewegungsapparat des Menschen

Bewegungsapparat des MenschenDer Mensch ist ein bewegliches Lebewesen und hat sich im Laufe der Evolution zu dem entwickelt, was er heute ist. Der Bewegungsapparat des Menschen sorgt dafür, dass wir uns aktiv betätigen, herumlaufen und Sport machen können. Er ist aber auch dann im Einsatz, wenn wir motorisch herausforderndere Dinge machen – wie zB. das Tippen auf einer Tastatur oder das Spielen auf einem Klavier.

Zum Bewegungsapparat des Menschen zählen alle inneren Teile des Körpers, die für die Bewegung von Nöten sind. Viele Menschen fangen erst dann an, über ihren eigenen Bewegungsapparat nachzudenken, wenn sie von Schmerzen geplagt sind oder sonstige körperliche Probleme haben.

Im folgenden Ratgeber zeigen wir, wozu der Bewegungsapparat eigentlich da ist, wie man ihn sich vorstellen kann und warum es so wichtig ist, regelmäßig Sport zu treiben.

Sport Bewegung

Welche Bestandteile hat der Bewegungsapparat?

Skelettmuskeln Zum aktiven Bewegungsapparat zählen unter anderem die Skelettmuskeln.

Diese Muskeln ziehen sich zusammen und sorgen mit diesem Prozess für Bewegungen. So können wir beispielsweise Sachen hochheben, gehen oder komplexere Bewegungsabläufe vollziehen.

Die Skelettmuskeln stellen die Verbindung zwischen zwei Knochen dar. Durch das Zusammenziehen können sie zwei Knochenpartien näher zusammenbringen.

Ein großer Mythos ist, dass sich Muskeln selbsttätig wieder „auseinanderdehnen“ können. Das ist nicht möglich. Damit ein Muskel nach einer Bewegung wieder in die Ausgangslage zurückkehren kann, ist ein weiterer Muskel nötig, der sich in entgegengesetzter Richtung zusammenzieht.

Beispiel: Wenn man den Arm anbeugt, so wird der Bizeps verkürzt. Gleichzeitig wird der Trizeps gedehnt. Umgekehrt: Streckt man den Arm aus, wird der Trizeps verkürzt und der Bizeps gedehnt.

Skelett Zum Bewegungsapparat zählt jedoch auch das Skelett.

Es besteht aus unterschiedlichen Knochen, die einerseits miteinander verwachsen oder über Gelenke verbunden sind.

Das Skelett ist dafür da, um die Form des Körpers zu gewährleisten – es stützt uns. Gleichzeitig ist das Skelett von immenser Bedeutung für den Schutz der inneren Organe.

Damit Knochen und Muskeln miteinander verbunden sein können, benötigen wir die Sehnen.

Dabei handelt es sich um ein biegsames Bindegewebe. Sehnen sind einerseits mit den Knochen und andererseits mit Muskeln verbunden. Wird nun ein Muskel zusammengezogen, wird auch die Sehne – und somit der ganze Knochen – mitbewegt.

Dort, wo Sehnen besonderen Schutz benötigen, gibt es Schleimbeutel. Das sind mit Flüssigkeit gefüllte Kissen, die für eine gleichmäßige Verteilung des Drucks sorgen.

Ein Problem, welches bei Muskeln oder Sehnen auftreten könnte, ist die Überdehnung. Hier kommen die Bänder ins Spiel.

Bänder hemmen die Beweglichkeit der Knochen untereinander. Somit kann es nicht so leicht zur Überdehnung kommen. Vor allem bei Fußballern ist der Bänderriss eine häufige Verletzung – sie entsteht, wenn beispielsweise ein Gelenk umknickt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass zum Bewegungsapparat die Muskeln, das Skelett, die Sehnen und die Bänder gehören.

Wie wird der Bewegungsapparat aufgeteilt?

In der Medizin und in der Wissenschaft wird der Bewegungsapparat oft auf den aktiven und passiven Apparat aufgeteilt.

Der aktive Bewegungsapparat sorgt hauptsächlich für Bewegungen, während der passive für das Stützen und die Form zuständig ist:

  • Zum aktiven Bewegungsapparat zählen die Skelettmuskulatur, die Sehnen, Schleimbeutel und Faszien.
  • Zum passiven Bewegungsapparat zählen die Knochen, Gelenke, Bänder, Knorpel und Bandscheiben.

Wozu gibt es die Wirbelsäule?

WirbelsäuleDie Wirbelsäule ist beim Menschen – wie auch bei allen anderen Säugetieren – das zentrale tragende Element.

Sie fängt beim Steißbein an und endet im Halswirbel. Dazwischen befinden sich das Kreuzbein, die Lendenwirbel und die Brustwirbel.

In ihrer Gesamtheit ist die Wirbelsäule dazu da, um dem Körper seine Form zu geben und ihn zu tragen. Das ist auch der Grund dafür, dass die Wirbelsäule unten ziemlich massiv ist und oben dünner wird.

Doch die Wirbelsäule trägt uns nicht nur – sie schützt auch das Gehirn.

Durch ihre besondere Form sorgt sie für eine Federung. Bei jedem Schritt, den wir machen, federt die Wirbelsäule und sorgt somit dafür, dass das Gehirn keinen großen Erschütterungen ausgesetzt ist.

Im Inneren der Wirbelsäule befindet sich das Rückenmark. Es sorgt für die Übertragung wichtiger Impulse, schließlich ist es der zentrale „Nervenkanal“ des Gehirns. An das Rückenmark sind viele periphere Nervenzellen angeschlossen.

Bewegungsapparat Erkrankungen

Was sind häufige Erkrankungen des Bewegungsapparats?

Durch seine aktive und wichtige Rolle ist der menschliche Bewegungsapparat natürlich auch anfällig für Verletzungen und Erkrankungen.

Alle Erkrankungen, die mit Muskeln, Sehnen oder Knochen gezählt werden, sind Erkrankungen des Bewegungsapparats.

  • Arthrose: Eine Erkrankung, die zu Schmerzen und Steifheit in Gelenken führt. Entsteht oft durch falsche Belastung.
  • Bandscheibenvorfall: Hier treten Teile der Bandscheibe ins Rückenmark ein. Durch die Empfindlichkeit der Nerven in diesem Bereich können sich die Schmerzen auf den ganzen Körper ausbreiten.
  • Osteoporose: Eine sehr häufige Knochenerkrankung, die einen Abbau der Knochenmasse zur Folge hat. Durch die Schwäche der Knochen kann es sehr leicht zu Knochenbrüchen kommen.
  • Arthritis: Bei einer sogenannten „Arthritis“ kommt es zur Entzündung von Gelenken. Meist handelt es sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung. Im Anfangsstadium kann es zu Müdigkeit und Fieber kommen.
  • Bursitis: Die Schleimbeutelentzündung kommt in den Schleimbeuteln vor, die eigentlich zum Schutz vor erhöhter mechanischer Belastung dienen sollen. Ist der Druck zu hoch oder gibt es Verletzungen, so können sich diese Schleimbeutel entzünden.

Warum ist regelmäßige Bewegung so wichtig?

Bewegungsapparat SportMit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko für Erkrankungen des Bewegungsapparats. Doch es gibt einen einfachen Trick, um vorzubeugen: Regelmäßiger Sport!

Wer regelmäßig trainiert, sorgt für eine Stärkung des aktiven und passiven Bewegungsapparats.

Einerseits werden die Teile des aktiven Apparats gestärkt: Die Muskeln bekommen mehr Masse, man stärkt die Ausdauer und die Sehnen und Bänder werden deutlich widerstandsfähiger.

Doch auch der passive Bewegungsapparat bleibt nicht „verschont“: Unser Körper ist sehr lernfähig und intelligent. Treiben wir regelmäßig Sport, bemerkt der Körper das – und bildet neue Knochenmasse. Die Knochen werden somit deutlich verstärkt und es kann nicht mehr so leicht passieren, dass es zum Knochenbruch kommt.

Übrigens: Bei Frauen setzt der Verlust von Knochenmasse vor allem in der Menopause ein. Mit regelmäßigem Sport kann man dem Verlust etwas entgegensetzen – das Risiko für Osteoporose wird somit verringert.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass Sport die Verbindung zwischen Körper und Geist kräftigt. In einem Jahrhundert, in dem viele Menschen die meiste Zeit vor Bildschirmen verbringen, ist das ein wichtiger Faktor.


Fazit: Der Bewegungsapparat des Menschen

Ohne den Bewegungsapparat würde es einfach nicht gehen: Für jede Aufgabe benötigen wir ihn, er gibt uns Halt und führt die Bewegungen aus, die unser Gehirn befiehlt.

Damit das auch in Zukunft so sein wird, müssen wir unserem Bewegungsapparat jedoch etwas zurückgeben: Regelmäßiger Sport hilft dabei, Erkrankungen vorzubeugen und unseren gesamten Körper widerstandsfähiger und stärker zu machen.