Gelenke der Hand: Aufbau & Erklärung

Gelenke der HandEinige Teilgelenke ergeben das Gesamtgelenk einer Hand. Die Verbindungen zwischen Handwurzelknochen und Speiche sowie zwischen den Handwurzelknochenreihen bezeichnet man als Handgelenk. Zusammen sorgen die einzelnen Gelenke der Hand für einen Bewegungsspielraum nach innen zur Handfläche, nach hinten außen sowie zu den Seiten.

In diesem Beitrag gibt’s mehr Infos zum Aufbau der Gelenke der Hand.

Tipp: Mehr Infos zum Skelett der Hand gibt’s hier.


Handwurzelgelenke

Handwurzelgelenke

Proximal

Als proximales Handwurzelgelenk gilt die Verbindung zwischen einem Speichenende und drei Handwurzelknochen, Dreiecksbein, Mondbein und Kahnbein. Das proximale Gelenk unterstützt vor allem dabei, die Hand bis zu einem Winkel von 70 Grad zu strecken und einem Winkel von 80 Grad zu beugen. Spreizbewegungen sind bis zu einem Winkel von 20 (zur Speiche hin)-40 Grad (zur Elle hin) möglich.

Distal

Unter einem distalen Handwurzelgelenk versteht man dasjenige, welches sich weiter entfernt von der Körpermitte befindet. Gemeint ist das Gefüge aus den Gelenken, die sich zwischen je zwei nebeneinanderliegenden Knochen herausgebildet haben. Die Gelenkkapsel ist für die Bildung von Fettfalten auf der Handrückseite verantwortlich. Das distale Handwurzelgelenk lässt sich im Gegensatz zum proximalen kaum bewegen.

Interkarpalgelenke

Die Handwurzelknochen aus einer Reihe werden durch Interkarpalgelenke miteinander verbunden. Diese Wackelgelenke sind durch Bandzüge versteift, was zu deutlich eingeschränkter Beweglichkeit führt. Mit Hilfe der Nebengelenke jedoch ist es möglich, dass sich die Handwurzelknochen besser verschieben können und sich die Hauptgelenke somit leichter bewegen lassen. Das Erbsenbeingelenk, welches zwischen dem Dreiecksbein und dem Erbsenbein positioniert ist, wirkt eigenständig und unabhängig.

Mittelhandgelenke

Mittelhandgelenke HandwurzelKarpometakarpal

Diese Gelenke zählen beim menschlichen Körper nicht direkt zu den Handgelenken. Denn es wird eine Verknüpfung vom zweiten bis zum fünften Mittelhandknochen mit den distalen Handwurzelknochen hergestellt. Bei Tieren sind sie aber dem Vorderfußwurzelgelenk zugeordnet. Als Wackelgelenke lassen sie sich kaum bewegen. Lediglich das Daumensattelgelenk ist kein Wackelgelenk und somit frei beweglich. Verbunden werden das große Vieleckbein und der Mittelhandknochen des Daumens. Dieses Sattelgelenk fungiert als Urheber hinsichtlich einer Gegenüberstellung zwischen dem Daumen und anderen Fingern. Insofern ist das Gelenk besonders essentiell für die Fähigkeit des Greifens.

Intermetakarpal

Die Mittelhandknochen innerhalb einer Reihe werden durch Intermetakarpalgelenke verknüpft. Die Beweglichkeit ist aufgrund ihrer Eigenschaft als Wackelgelenke stark eingeschränkt. Sie dienen als Nebengelenke als Hilfe für den Bewegungsspielraum der Hauptgelenke.

Fingergelenke

Fingergelenke

Daumengrundgelenk – Articulatio metacarpophalangealis prima (MCP I)

Der erste Mittelhandknochen und das Fingergrundglied am Daumen verbinden sich durch das Daumengrundgelenk. Als Scharniergelenk weist es einen walzenartigen Gelenkkopf in Form einer Zange auf, welcher in einer Gelenkpfanne liegt.

Fingergrundgelenke II – V – Articulationes metacarpophalangeales II –V (MCP II-V)

Das Gefüge zwischen den proximalen Fingergliedern und den Mittelhandknochen der Mittelhand bezeichnet man als Fingergrundgelenke II-IV. Fingerglieder sind im Allgemeinen als Fingerknöchel bekannt.

Fingermittelgelenke und Fingerendgelenke – Articulationes interphalangeales

Fingermittel- und Fingerendgelenke sind die Verbindungen zwischen allen Fingergliederknochen. Diese Scharniergelenke mit einer straffen Gelenkkapsel werden von einer Sehnenplatte auf der Rückseite verstärkt. Aufgrund einer Struktur von drei Fingergliedern bei allen Fingern außer dem Daumen werden je zwei Gelenke benötigt.

Handknochen

Handwurzelknochen – ossa carpi

Sowohl die proximale als auch die distale Reihe bestehen aus jeweils vier Handwurzelknochen. Für die proximale sind dies vom Daumen ausgehend das Kahnbein, das Mondbein, das Dreiecksbein und das Erbsenbein. In der distalen Reihe finden sich, ebenfalls vom Daumen aus startend, das Große Vieleckbein, das Kleine Vieleckbein, das Kopfbein sowie das Hakenbein.

Mittelhandknochen – ossa metacarpi

Zwischen den Handwurzelknochen und den Fingergliedern liegen die Mittelhandknochen. Diese Röhrenknochen sind aufgeteilt in die Basis, einen Körper und einen Kopf, der Richtung Fingerknochen gelegen ist. Der Struktur der Mittelhand haben wir die Elastizität unserer Hand zu verdanken. Alle fünf Mittelhandknochen pro Hand sind relativ parallel aufgereiht. Dabei ist der erste Knochen der Mittelhand am kürzesten, die nächsten beiden sind am längsten.

Fingerknochen – ossa digiti manus

Säugetiere weisen pro Finger drei Stützelemente auf, die mit Fingerknochen gleichzusetzen sind. Nur der Daumen kommt mit zwei Fingerknochen aus. Beim Menschen sind diese Knochen Röhrenknochen. Das heißt, dass sie eine Markhöhle mit Knochenmark enthalten. Ein Knochenschaft ist jeweils von zwei Knochenenden umgeben.

Nerven

HandnervEllennerv – nervus ulnaris

Der Ellennerv ist mit Fasern versehen, die vom achten Halssegment und dem ersten Brustsegment des Rückenmarks her kommen. Dabei verläuft der Nerv von der Oberarminnenseite in Richtung Ellbogengelenk. An einem Knochenvorsprung am Oberarmknochen kann er ertastet werden. Aus diesem Grund kann es dort zu schlimmen Schmerzgefühlen kommen. Auf der Unterarmseite erstreckt sich der Nerv bis zum kleinen Finger. Der Ellennerv ist mitverantwortlich für bestimmte Unterarmmuskeln, für die Kleinfingerballenmuskeln sowie für die kurzen Mittelhandmuskeln.

Mittelarmnerv – nervus medianus

Je nach Säugetier liegt der Ursprung dieser Fasern hier zwischen dem fünften Halssegment und dem ersten Brustsegment des Rückenmarks. Von der Achselhöhle aus reicht der Nerv über die Oberarminnenseite bis hin zur Handflächenseite. Der Mittelarmnerv unterstützt die Beugemuskeln des Unterarms. Des Weiteren sorgt er vom Daumen bis zum Ringfinger für eine sensible Wahrnehmung.

Speichennerv – nervus radialis

Die Fasern des Speichennervs kommen aus dem Bereich zwischen dem ersten Halssegment und dem fünften Rückenmarksegment. Er ist für die Funktion der Streckmuskeln im Ellenbogengelenk, Handgelenk sowie den Fingergelenken zuständig.

Menschliche Handknochen
Grafik „Knochen der Menschlichen Hand“ – Wikipedia User Jakov – Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Germany

Tastsinn

Unter Tastsinn versteht man die Wahrnehmung von Gegenständen durch Berührungen. Die Oberflächensensibilität dient als Grundlage. Sich in der Haut befindliche Rezeptoren sind in der Lage, Reize aufzunehmen. Insgesamt sind die Tastsinnorgane am Körper verteilt zu finden. Dabei existieren wenige Tastrezeptoren am Rücken, wesentlich mehr im Lippenbereich und an den Fingerspitzen.